
Deutschland gegen den Uhrzeigersinn – Tag 8
06.09.2020 Tag 8, Trier -> Stuttgart, Esslingen
Tschüss Trier!
Heute war wieder Reisetag. Unserer Reise führte uns vom Campingplatz bei Trier bis nach Stuttgart auf die Cannstatter Wasen.
Aber bevor ich weiter vom Tag berichte möchte ich noch vom Campingplatz erzählen.

Der Campingplatz „Naturcampingplatz Horsch“ liegt idyllisch direkt an der Saar in Konz, einem Ort neben Trier. Als wir gestern ankamen folgten wir dem Navi und wunderten uns erst kurz, denn wenn man dem Schild „Campingplatz“ folgt geht der Weg von der Straße ab und wird sofort ein Feldweg neben dem rechts und links hohes Gras steht. Wir dachten kurz dass das ja kein richtiger Weg sein kann..
Aber dann kamen wir an, J. meldete uns bei der Rezeption an. Die kleine Hütte ist urig aus Brettern gebaut und braun gestrichen. Drinnen gibt es einen Tresen für den Service. Vor Corona gab es wohl auch Bierausschank, der ist momentan eingestellt. Swantje hatte gestern ja schon von der lustigen älteren Frau mit dem Fahrrad mit Hilfsmotor berichtet, und wir bekamen unseren Platz zugewiesen.

Die Ausstattung des Platzes ist wirklich sehr naturbelassen. Viel Beleuchtung gibt es auf dem Platz nicht, nur ein Paar Laternen an der Einfahrt und zu den Stellplätzen am Wasser runter. Strom ist vorhanden und auch mehrere Wasseranschlüsse für Klo und Abwaschen mit Becken. Auch gibt es einen Außenwaschbereich mit Waschbecken zum Abwaschen und zum Entleeren der Chemietoiletten. Leider ist dort aber nur ein Kaltwasserhahn vorhanden. Und ich kann jetzt sagen: Das Abwaschen von fettigem Geschirr und Besteck geht mit sehr kaltem Wasser und auch viel, viel Spülmittel nicht wirklich gut.

Die Toiletten und die Dusche, es gibt für die Herren zwei Toiletten und eine Dusche, versprühen den Charme der frühen 70er, als Brauntöne auf Fliesen total in Mode waren. Und seitdem hat sich in dem Bereich dort auch nichts mehr getan. Die Dusche wird mit Duschmünzen betrieben, 5 Minuten pro Münze =0,50 €, bietet aber die Möglichkeit sie zwischendurch abzustellen und auch die Temperatur lässt sich durch Mischung der Hähne Kalt und Warm mischen.
Die 3 Waschbecken sind knapp über Kniehöhe angebracht, was für Kinder sicherlich praktisch ist aber für Erwachsene den Charme eines Pinkelbeckens hat. Naja sauber sind wir geworden und sauber waren die Anlagen auch.

Die Fahrt verlief von Trier nach Stuttgart ansonsten ereignislos bis wir auf der A81 in der Höhe von Freiberg am Neckar auf einen Stau zukamen. Eine sehr gute Rettungsgasse wurde schon gebildet und die Polizei kam uns schon auf der Gegenfahrbahn mit Blaulicht und Horn entgegen. Kurz danach fuhren die Feuerwehren Pleidelsheim und Freiberg am Neckar (5 Fahrzeuge, 1 Anhänger), Polizei (2 Streifenwagen) und der Rettungsdienst (3 RTW) zur Einsatzstelle.
Pressebericht Feuerwehr Pleidelsheim

Die Anzeige der Ankunftszeit am Ziel von unserem Navi ging rapide nach oben, aber zum Glück ging es stockend weiter und bald passierten wir einspurig die Unfallstelle. Dort standen drei Autos, eines im Graben und ordentlich demoliert, die irgendwie verunfallt waren. Im Nachhinein erfuhren wir aus der Presse, dass sich zwei Autos berührt und anschließend überschlagen hatten, das dritte Auto wurde nur leicht beschädigt. Insgesamt gab es 5 Verletzte, eine Person davon schwer.

Nachdem wir an der Unfallstelle vorbei waren kamen wir dann auch schnell am Campingplatz an der Cannstatter Wasen an in Stuttgart an. Der Platz liegt wirklich direkt neben dem Festplatz am Neckar und versprüht den Charme eines LKW Rastplatzes. Der gesamte Platz ist nämlich mit Rasengittersteinen aus Beton ausgelegt.

Wir bauten schnell auf, inzwischen haben wir da Routine entwickelt, und machten uns auf den Weg nach Esslingen zu den Großeltern von Swantjes Neffen L. Dort wurden wir herzlich mit Kaffee, Sahne, Zwetschgen- und Pfirsichkuchen empfangen. Nach einem kleinen Plausch fuhren wir dann gemeinsam zum Abendessen nach Esslingen in die Gaststätte „Restaurant Palmscher Bau“.



Was für ein Traum! Das Haus ist aus 18. Jahrhundert und schon von außen nett anzusehen. Innen zeigt es aber seine ganze Pracht: Dicke verwitterte Holzbalken, knarrende Dielen, rustikale Tische und Stühle. Überhaupt die ganze Einrichtung ist sehr geschmackvoll und historisch angelehnt und hat einfach den Charme eines alten, urigen Wirtshauses wie ich mir es vorstelle. Natürlich gibt es auch einen tollen Biergarten mit Kastanien, den wir aber aufgrund der Temperaturen nicht aufsuchten.

Wir ließen uns lieber innen verwöhnen mit traditioneller schwäbischer Küche wie Linsen mit Spätzle, Schweinebraten, Sauerbraten oder Knüsperle (gebratene Schweinenackenstreifen). Dazu gab es Bier aus der Region und anschließend einen Obstler, für den wer wollte.

Danach führten uns L.s Großeltern noch ein wenig durch die sehr schöne, mittelalterliche Innenstadt von Esslingen mit vielen Fachwerkhäusern, steinernen Gassen und einem Fluss mit Wasserrad der mitten durch die Stadt fließt. Unter dem alten Marktplatz befinden sich sogar die Gewölbe der Sektkellerei Kessler und dort wird auch wirklich noch Sekt gelagert und gereift.

Ein Besuch der „Weinstube Kleine Traube“ auf ein Glas Wein rundete den Abend ab bevor wir uns bedankten und verabschiedeten und zurück nach Stuttgart fuhren.

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